Moderner Raum mit Böden und Wänden aus Steinzeug in Beige- und Grautönen mit Steineffekt und einem schwebenden Regal in Taupe mit geometrischen Skulpturen aus hellem Stein.
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Interior Design 2026: Soft Brutalism und Primitive Natur.

Interior Design im Zeichen des Brutalismus. Eine neue materialbetonte Ästhetik voller sensorischer Harmonie zwischen Soft Brutalism und Primitiver Natur.

Vom Erbe Reyner Banhams zum heutigen Soft Brutalism

„Neuer Brutalismus” ist der Ausdruck, mit dem nach dem Zweiten Weltkrieg eine essentielle Architektursprache definiert wurde, die in der Lage ist, die strukturelle Wahrheit von Gebäuden zu zeigen.
Le Corbusier, Mies van der Rohe, James Stirling, Sir Owen Williams sind einige der Meister, die durch reine Formen und unverarbeitetes Material eine Ethik der Funktionalität schufen.

Der Begriff etablierte sich in den 1950er Jahren dank der englischen Architekten Alison und Peter Smithson und wurde durch den Essay von Reyner BanhamThe New Brutalism: Ethic or Aesthetic?“ (1966) ikonisch, in dem der Autor behauptet, dass Brutalismus nicht nur eine Ästhetik, sondern ein moralischer Akt ist.

Eine Art, „die Wahrheit zu sagen”, durch Werkstoffe wie Béton brut oder sichtbarer Beton, Stahl, Stein und Glas.

Heute kehrt diese Lehre in einer sanfteren, haptischen und sensorischen Form zurück: dem Soft Brutalism, einer zeitgenössischen Entwicklung, die die materielle Stärke des Brutalismus mit funktionalem Design, der Anmut des Lichts, der Natur und des Komforts verbindet.

Ein Trend, der sich mit brutalistischem Innendesign durchsetzt, das in einer einladenderen, fließenderen und zutiefst menschlichen Interpretation wiederauflebt und eine geradezu ideale Brücke zwischen der Strenge eines industriellen Stils und der Zartheit einer neuen biophilen Sensibilität schlägt.

Materie, Licht und Komfort: die sanfte Stärke des neuen Brutalismus

Brutalistisches Interior Design des Jahres 2026 bewegt sich in Richtung einer weichen Stofflichkeit, bei der Beton zu visuellem Samt wird, Stein sich als porös und lebendig entpuppt und Metall seinen Glanz verliert, um eine warme und matte Patina anzunehmen.

Materie bleibt im Mittelpunkt, steht aber im Dialog mit Leere und Transparenz.
Die Oberflächen sind konkret, werden aber durch samtige Texturen, staubige Nuancen und sich mit dem Material verflechtende Lichtspiele abgemildert, um eine stille Intensität zu erzeugen, in der jede Oberfläche die Geste erzählt, die sie geformt hat.

Die sanfte Stärke des zeitgenössischen Soft Brutalism verzichtet somit auf monumentale Imposanz, um die Schönheit der Unvollkommenheit, der menschlichen Präsenz und der Zeit wiederzuentdecken, die das Material durchdringt.

Primitive Natur: die neue Ästhetik des sensorischen Komforts

Neben der urbanen Dimension des Soft Brutalism, die perfekt zum industriellen Stil passt, etabliert sich parallel dazu der Trend der Primitiven Natur, der das Bedürfnis nach Verbindung mit der Natur in eine ausgesprochen sensorische Architektursprache übersetzt, praktisch eine Hommage an die Unvollkommenheit.

Roher Stein, unbehandeltes Holz, Erdfarben, Mineralien und natürliche Pigmente bilden eine neutrale und tiefgründige Farbpalette, die einladend und ausgleichend wirkt.
Komfort wird sinnlich und entsteht durch den direkten Kontakt mit echten, unvollkommenen, lebendigen Materialien.

Die Einrichtung wird auf das Wesentliche reduziert und besticht durch minimalistische Möbel und ausgewogene Proportionen. Jedes Element erzeugt ein fast uraltes Wohlbefinden. Eine Rückkehr zum Wesentlichen, nicht aus Nostalgie, sondern aus zeitgemäßer Notwendigkeit.

Soft Brutalism und Primitive Natur: ein neuer Humanismus mit materialbetonter Seele

Soft Brutalism und Primitive Natur verschmelzen zu einer neuen Poetik des architektonischen Projekts: ein materialbetonter Humanismus, der das Leben der Materie und ihre Fähigkeit zelebriert, Wohlbefinden zu schaffen.

Wie Ilaria Pizzoferrato, Image Consulting & Trend Forecasting, bemerkt, ist der neue Gentle Brutalism eine Form weiterentwickelter Biophilie: „Schlichte Linien und reine Materie, aber mit stilvollen Details. Es ist eine Mischung aus Reinheit und Raffinesse, bei der Beton, Stein, Metalle und Glas mit haptischen und warmen Oberflächen koexistieren.“

Ein Spiel der Kontraste: Béton brut und Stahl werden durch Holz, Kupfer und Glas abgemildert, während die Farbpalette an mineralischen Farben wie Weiß, Beige, Taupe und Ecru inspiriert ist.
Das Material ist nicht statisch, sondern im Wandel begriffen: es ist rau, matt, lebendig und verändert sich ständig je nach Lichteinfall.

In diesem Zusammenhang stellen Materialien wie Feinsteinzeug in Zementoptik eine geradezu perfekte Synthese zwischen Ästhetik und Funktion dar.
Die robusten, raffinierten und authentischen Feinsteinzeugoberflächen in Zementoptik von FAP Ceramiche interpretieren den Charakter von Zement bzw. Beton mit einer haptischen und visuellen Weichheit neu, die ideal für modern gestaltete Innenräume ist.

Ebenso verkörpert die neue Kollektion Materia Eclettica von FAP Ceramiche den biophilen und sensorischen Geist von Soft Brutalism: unregelmäßige Texturen, neutrale Farben und Oberflächen, die mit dem Licht interagieren.

Ein Programm, das den zeitgemäßen Wunsch nach Harmonie zwischen Natürlichkeit und Künstlichkeit, zwischen Rationalität und Instinkt zum Ausdruck bringt.

Jedes Element der Kollektion entsteht aus einer strukturellen, ästhetischen oder wahrnehmungsbezogenen Notwendigkeit, und die Schönheit ergibt sich als direkte Folge der Funktion, nicht als Verzierung.
Es ist das Prinzip, das Reyner Banham als „honest form”, als ehrliche Form, definierte, die Grundlage des modernen funktionalen Designs.

Materia Eclettica schenkt wahrnehmbare Harmonie, das richtige Verhältnis zwischen Fülle und Leere, Form und Komfort, und folgt dabei der Logik, die den modernen industriellen Stil leitet, bei dem die Struktur zu Ästhetik und die Funktion zu Emotion wird.
Das Material nimmt die Form eines starken, dichten und trockenen Konglomerats an. Jeder einzelne Stein und jedes Fragment, das in das Feinsteinzeug eingelassen ist, ist dank der True-Touch-Behandlung auch beim Anfassen in seiner Beschaffenheit erkennbar und verändert sein Aussehen mit der Veränderung der Farbe, die die brutalistische und biophile Natur der Oberflächen abmildert.

Denn der sanfte Brutalismus, den es verkörpert, verzichtet nicht vollständig auf Raffinesse.
Die materiellen und rauen Elemente von Materia Eclettica sind stilvoll und ermöglichen neue und überraschende Kombinationen mit anderen MATERIA-Kollektionen, darunter Zement, roher und polierter Stein sowie hochglänzende und farbenreiche Elemente.
So wird es möglich, sich wandelnde Innenlandschaften zu schaffen, mit einem Übergang von einem Materialzustand zum anderen: raue und haptische Oberflächenfinishs werden mit sauberen Finishs kombiniert, bei denen die Lichtreflexe oder die Farbe dominieren.